Volltextveröffentlichungen (4)

• Entscheidungsdatenbank Niedersachsen

  § 2 MB/KK; § 1 MB/KK
  Erstattung von ärztlichen Behandlungskosten ; Leistungen für eine künstliche Befruchtung ; Medizinische Notwendigkeit einer Heilbehandlung

• Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)

  Erstattung von ärztlichen Behandlungskosten ; Leistungen für eine künstliche Befruchtung ; Medizinische Notwendigkeit einer Heilbehandlung

• VersR (via Owlit)(Abodienst, Leitsatz frei)

  MBKK 76 § 1; MBKK 76 § 2; MBKK 76 § 5 Abs. 4; GRG § 27 Nr. 6; GG Art. 6
  Behandlung des Ehemannes durch homologe Insemination bei der Ehefrau

• juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Papierfundstellen

• NJW 1990, 2326
• NJW-RR 1990, 1094 (Ls.)
• MDR 1990, 927
• FamRZ 1991, 1182 (Ls.)
• VersR 1991, 760

Wird zitiert von ... (5)Neu Zitiert selbst (7)

• BGH, 17.12.1986 - IVa ZR 78/85

  Erstattungsfähigkeit der Kosten einer künstlichen Befruchtung in der privaten …

  Auszug aus LG Oldenburg, 08.05.1990 - 1 S 621/89

  Als Krankheit im Sinne der Versicherungsbedingungen ist jeder anormale Körper- oder Geisteszustand zu verstehen (BGHZ 99, 228 (230) [BGH 17.12.1986 - IVa ZR 78/85] ).

  Auch BGHZ 99, 233 [BGH 17.12.1986 - IVa ZR 78/85] sieht in der künstlichen Befruchtung eine Heilbehandlung.

  Linderung bedeutet nicht nur die unmittelbare Besserung eines krankhaften Zustandes, sondern sie ist auch auf die Abschwächung von Krankheitsfolgen gerichtet (BGHZ 99, 233 [BGH 17.12.1986 - IVa ZR 78/85] ).

  Ein Widerspruch zu BGHZ 99, 228 ff. [BGH 17.12.1986 - IVa ZR 78/85] besteht mit der hier gefundenen Lösung nicht, sondern eine Fortführung dieser Entscheidung.

  Das ist aber mit BGHZ 99, 228 (230) [BGH 17.12.1986 - IVa ZR 78/85] abzulehnen.

• LG Stuttgart, 28.11.1984 - 13 S 201/84

  Auszug aus LG Oldenburg, 08.05.1990 - 1 S 621/89

  Daraus folgt, daß die privaten Versicherungen einen Leistungsausschluß für Maßnahmen der künstlichen Befruchtung gerade nicht gewollt haben (LG Stuttgart, VersR 1985, 776 (777); Kalis, VersR 1989, 1244 (1246 rechte Spalte)).

  Das LG Stuttgart (VersR 1985, 776 (777)) sieht in der künstlichen Befruchtung grundsätzlich eine Heilbehandlung, da hierdurch die Möglichkeit der Empfängnis eröffnet werde und der sterile Ehepartner zumindest für diesen Befruchtungsvorgang zeugungsfähig werden könne.

  Zwar wird die Ansicht vertreten, daß die Kinderlosigkeit der Ehefrau aufgrund einer Oligozoospermie des Ehemannes eine Krankheit sei (LG Stuttgart, VersR 1985, 776 (777); LG Nürnberg, NJW 1984, 1828 [LG Nürnberg 13.04.1984 - 10 O 9757/82] ; SG Gelsenkirchen, NJW 84, 1839).

• AG Hamburg, 30.03.1984 - 10 C 815/83

  Auszug aus LG Oldenburg, 08.05.1990 - 1 S 621/89

  Der Einspruch des Klägers gegen die Beklagte zu 1) scheitert nicht schon daran, daß es hier ausschließlich um die Kosten der Behandlung seiner Ehefrau geht, die bei der Beklagten zu 1) nicht mitversichert ist (so aber AG Hamburg, VersR 1985, 334).

  Ähnlich hat das Amtsgericht Hamburg (VersR 1985, 334) entschieden, in dem es sich auf den Standpunkt gestellt hat, objektiv sei die Ehefrau des nicht zeugungsfähigen Klägers behandelt worden, ohne daß dadurch die mangelnde Qualität und Beweglichkeit der Spermien behoben worden sei, so daß die Krankenversicherung der Frau und nicht die des Mannes eintrittspflichtig sei.

 
• BGH, 14.12.1977 - IV ZR 12/76

  Krankenhaustagegeld - Krankheitskosten - Zahnmedizinische Heilbehandlung - …

  Auszug aus LG Oldenburg, 08.05.1990 - 1 S 621/89

  Als Heilbehandlung ist jede ärztliche Tätigkeit anzusehen, die durch die betreffende Krankheit verursacht worden ist, sofern die Leistung des Arztes von Ihrer Art her auf Heilbehandlung oder Linderung der Krankheit abzielt (BGH NJW 1978, 1197 [BGH 14.12.1977 - IV ZR 12/76] ).
• BSG, 12.12.1972 - 3 RK 47/70

  Verpflichtung zur Zahlung von Hausgeld durch Allgemeine Ortskrankenkasse oder …

  Auszug aus LG Oldenburg, 08.05.1990 - 1 S 621/89

  Ferner läßt sich eine Parallele zur Entscheidung BSGE 35, 102 ziehen, welche darauf abstellt, daß die Kosten für die Entnahme des Organs eines gesunden Spenders als Nebenleistung bei der Heilbehandlung des kranken Empfängers anzusehen sind.
• LG Nürnberg-Fürth, 13.04.1984 - 10 O 9757/82

  Auszug aus LG Oldenburg, 08.05.1990 - 1 S 621/89

  Zwar wird die Ansicht vertreten, daß die Kinderlosigkeit der Ehefrau aufgrund einer Oligozoospermie des Ehemannes eine Krankheit sei (LG Stuttgart, VersR 1985, 776 (777); LG Nürnberg, NJW 1984, 1828 [LG Nürnberg 13.04.1984 - 10 O 9757/82] ; SG Gelsenkirchen, NJW 84, 1839).
• SG Gelsenkirchen, 08.09.1983 - S 17 KR 25/83

  Ansprüche eines Versicherten aus der gesetzlichen Krankenversicherung; Anspruch …

  Auszug aus LG Oldenburg, 08.05.1990 - 1 S 621/89

  Zwar wird die Ansicht vertreten, daß die Kinderlosigkeit der Ehefrau aufgrund einer Oligozoospermie des Ehemannes eine Krankheit sei (LG Stuttgart, VersR 1985, 776 (777); LG Nürnberg, NJW 1984, 1828 [LG Nürnberg 13.04.1984 - 10 O 9757/82] ; SG Gelsenkirchen, NJW 84, 1839).

• BGH, 03.03.2004 - IV ZR 25/03

  Privater Krankenversicherer eines zeugungsunfähigen Mannes muß die Kosten einer …

  Allein von ihm ging hier auch das versicherte Risiko aus (Kliemt, VersR 1996, 32, 33; OLG Frankfurt NJW 1990, 2325; OLG Karlsruhe NJW 1986, 1552 f.; LG Oldenburg VersR 1991, 760 ff.).
• BGH, 12.11.1997 - IV ZR 58/97

  Erstattung der Kosten einer In-vitro-Fertilisation in der privaten …

  Demgemäß ist - entgegen der Auffassung des Berufungsgerichts - der organisch gesunde Ehepartner nicht schon deshalb "krank" im Sinne der Versicherungsbedingungen, weil der gemeinsame Kinderwunsch infolge der Fortpflanzungsunfähigkeit des anderen Ehepartners nicht verwirklicht werden kann (…vgl. Prölss in Prölss/Martin, VVG, 25. Aufl., MB/KK § 1 Anm. 1 C, S. 1528;… Bach/Moser, Private Krankenversicherung, 2. Aufl., MB/KK § 1 Rdn. 56, 78; Kliemt, aa0; LG Oldenburg, VersR 1991, 760 [LG Oldenburg 08.05.1990 - 1 S 621/89] unter II).
• BFH, 21.02.2008 - III R 30/07

  Zwangsläufigkeit von Aufwendungen einer unverheirateten Frau für künstliche …

  Dem haben sich --mit Ausnahme des LG Berlin-- die Instanzgerichte angeschlossen (Oberlandesgericht --OLG-- Frankfurt, Urteil vom 22. Dezember 1989 24 U 338/88, NJW 1990, 2325; OLG München, Urteil vom 30. September 2003 25 U 3163/03, Versicherungsrecht --VersR-- 2005, 638; OLG Düsseldorf, Urteil vom 20. April 2004 4 U 135/03, I-4 U 135/03, VersR 2004, 1546; LG Oldenburg, Urteil vom 8. Mai 1990 1 S 621/89, NJW 1990, 2326; LG Köln, Urteil vom 21. Februar 2001 23 O 57/00, VersR 2001, 1373; Amtsgericht Köln, Urteil vom 11. Februar 2003 135 C 168/02, RuS 2004, 248).
• OLG Schleswig, 19.12.2002 - 16 U 45/02
  Im vorliegenden Fall besteht zwar zwischen den Parteien kein Streit darüber, dass die beim Kläger festgestellte eingeschränkte Zeugungsunfähigkeit als eine behandlungsbedürftige Krankheit im Sinne der Versicherungsbedingungen anzusehen ist (…dazu Prölss/Martin, WG, 26. Aufl., MBKK 94 § 1 Rn. 11; OLG Oldenburg VersR 1991, 760 = NJW 1990, 2326).

  Die Gegenmeinung, die darauf abstellt, dass die Behandlung der Ehefrau eine notwendige Nebenleistung zur Heilbehandlung des zeugungsunfähigen Ehemannes darstelle, weil dadurch die Krankheitsfolge -- nämlich die Kinderlosigkeit -- behoben werde (siehe OLG Frankfurt NJW 1990, 2325; LG Oldenburg NJW 1990, 2326; Kliemt VersR 1996, 32 ff), übersieht, dass nicht jede Maßnahme zur Behebung einer Krankheitsfolge als bedingungsgemäße Heilbehandlung angesehen werden kann.

  Soweit das LG Oldenburg (NJW 1990, 2326 [LG Oldenburg 08.05.1990 - 1 S 621/89] ) eine Parallele zur Entscheidung BSGE 35, 102 gezogen hat, wonach die Kosten für die Entnahme des Organs eines gesunden Spenders als Nebenleistung bei der Heilbehandlung des kranken Empfängers anzusehen sind, kann dem nicht gefolgt werden.

• AG Winsen, 22.09.2003 - 16 C 842/03

  Geltendmachung des Vergütungsanspruchs im System der gesetzlichen …

  So hat Marlow (Versicherungsrecht 2002, 144ff , 149/150 unter Hinweis auf BSGE 35, 102 und LG Oldenburg VersR 1991, 760f [LG Oldenburg 08.05.1990 - 1 S 621/89] ) den Vergleich dahingehend gezogen, dass bei der Notwendigkeit einer Nierentransplantation nicht nur der Körper des Kranken, sondern auch der Körper eines Dritten (des Spenders) zur Verfügung stehen muss, um bei diesem Spender die Niere entnehmen und dann beim kranken Empfänger einsetzen zu können; in einem solchen Fall würden sich die medizinischen Maßnahmen am Gesunden auch als notwendige ärztliche Nebenleistungen zur Behandlung des Kranken und unzweifelhaft nicht als Behandlung des Gesunden mit der Folge darstellen, dass der Gesunde für die Maßnahmen zahlungspflichtig wäre.